Hochwasser 2013
Dankeschön allen freiwilligen Helfern, unterstützenden Betrieben und Einrichtungen Dankeschön allen Einsatzkräften, Deichwachen und Verantwortlichen Dankeschön den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Dankeschön an die Bundeswehr, die Bundespolizei und der DLRG
1./2. Juni Die Elbe führt nach Niederschlägen der vergangenen Tage reichlich Wasser Der Pegelstand am Freitag betrug 3,68 m in Wittenberg. Die Fähre Pretzsch hat den Dienst eingestellt. Aber eine Hochwassergefahr gibt es an den Flüssen im Landkreis Wittenberg nicht. Es besteht keine Alarmstufe (am Freitag), betonte der Flussbereichsingenieur beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz, Jörg Herrmann. MZ

Montag 3. JuniWarnstufe 2
Rüsten gegen die Flut. Die Städte im Landkreis Wittenberg bereiten sich auf den Hochwasserscheitel der Elbe vor, der am Donnerstag hier ankommen soll. Einige Feuerwehleute hat der Landkreis gestern nach Dessau abgestellt, um dort gegen die Muldeflut zu helfen. MZ
Gestern hat die Stadt Bad Schmiedeberg 7 Feuerwehrmänner nach Bad Düben ausgeliehen, wo die Mulde ein Unternehmen bedroht. Das geht aber nur einen Tag, sagt Ordnungsamtsleiter Klaus-Dieter Kluge.
Größte Sorgenkinder sind die Anglerschutzhütten in Sachau und der alte Deich rund ums Pretzscher Schloss. Das Schöpfwerk für den Stechelbach wird seine erste Bewährungsprobe haben. MZ
Der Ortsbürgermeister Harry Deike und der Stadtverordnete Eckart Reiche riefen die Pretzscher auf, Sandsäcke im Betonwerk Winkler zu füllen. (Aushang am Pretzscher Rathaus).

Angler und Naturfreunde in Sachau am Götzkensee sichern Hab und Gut. Nach und nach räumen 35 Helfer die 21 Hütten leer, bringen liebgewonnene Gegenstände in Sicherheit. Was nicht weggetragen werden kann, soll ein 300 m langer mobiler Damm schützen. Dafür pumpen sie etliche Kubikmeter Wasser, das schon bis auf wenige Meter an die Hütten herangekommen war, in die weißen, mit Plastikfolie ausgekleidete Fleecebehälter. Die werden dem Verein von der Stadt Pretzsch zur Verfügung gestellt. MZ



Dienstag, 4. Juni Warnstufe 2
In Pretzsch beginnt man mit der Verstärkung des Deiches rund um das Pretzscher Schloss.
Der Holzzaun direkt am Deichfuß wird abgesägt, um Sandsäcke verbauen zu können.
Die Fischer Kirche in Priesitz ist bereits ausgeräumt.

Mittwoch 5. Juni Warnstufe 3
Wittenberg Pegel 2002 7,06 m Normalpegel 2,55 m.
Landrat Jürgen Dannenberg hat um 11.50 Uhr infolge der sich abzeichneten Entwicklung der Hochwassersituation an Elbe und Schwarzer Elster für den Landkreis Wittenberg den Katastrophenfall festgestellt.

Donnerstag 6. Juni Warnstufe 4
Pegel Torgau 8,76 m, Wittenberg 6,47 m. Am Dabruner Weinberg und in Pretzsch wird gegen Sickerstellen gekämpft. Nicht nur in Elster kämpfen die Helfer, auch links der Elbe wird schwer gearbeitet. In Sachau uns Priesitz müssen die Deiche erhöht werden. Der Damm rund um das Pretzscher Schloss ist verstärkt worden. MZ
Nur der Deich um das Pretzscher Schloss war noch im alten Zustand, so dass dort viele Sandsäcke zur Verstärkung des Dammes gelegt worden sind. Es wurde bereits am 4. Juni im Schlosspark damit begonnen. Am Donnerstag, den 5. Juni waren fast alle Mitarbeiter der Salus damit beschäftigt, den Süddamm am Schloss zu verstärken.
Die Heimkinder wurden zur Sicherheit schon am 4. Juni evakuiert, ein Teil nach Wittenberg und ein Teil nach Eisenhammer. Der Schulbetrieb im Schloss ging bis Donnerstag, den 6. Juni, mit nur wenigen Kindern.
Einige größere Heimkinder wollten nicht untätig herum sitzen und kamen am Donnerstag, mithelfen, die Sandsäcke zu verlegen. Schön war zu sehen, wie die Kleineren von den Großen unterstützt wurden, weil manche Sandsäcke zu voll und dadurch viel zu schwer waren.


Fluthelfer stirbt nach Kollision Der freiwillige Helfer wurde am Abend in Priesitz von einem Radlager erfasst. Der 74 Jahre alter Mann ist auf einem Moped unterwegs gewesen, um sich ein Bild von der Lage in der bedrohten Region zu machen. An der Einfahrt des ehemaligen Sportplatzes, der zum Transport von Sandsäcken per Hubschrauber genutzt wurde, ist er mit der Baumaschine zusammen gestoßen.

Die für das Wochenende geplanten Fahrten der Heidebahn (Luthers Hochzeit), zwischen Wittenberg, Bad Schmiedeberg, und Eilenburg sind gestrichen. MZ


Freitag, am 7. Juni
Pegelstand Torgau 9,21 (2002 9,47) Wittenberg 6,72
Pegel in Pretzsch-Mauken: 7,82 (2002 8,16 m)
Am 14. August 2002 war der höchste Pegelstand am Deich-Schloss 6,63 m.
Heute war der höchste Pegelstand am Deich-Schloss 6,44 m.


Da das Wasser stetig je Stunde um ca. 1 cm stieg, wurde durch die Heimleitung angeordnet, das Archiv im Keller des Mädchenhauses im unteren Bereich zu räumen. Mehrere Frauen räumten die Ordner und Dokumente in Kisten und die Männer kümmerten sich um den Abtransport und die Einlagerung vorerst im höher gelegenen Schloss.
Auch vom riesigen Gewölbekeller des Schlosses, wurde am Freitag, den 7. Juni durchdringendes Wasser ausgepumpt.



Hubschrauber von Typ Bell UH-1D bringen Sandsäcke (Big Bags) an den unwegsamen Deich zwischen Priesitz und Sachau.

Am Sonntag Abend war es in Priesitz keineswegs sehr freundlich. Faustdick sollen die Sickerstellen gewesen sein, die Taucher und Bundeswehr geschlossen haben. Wie gut, dass die Deichwachen das am Sonntag schon an frühen Morgen entdeckt haben, sagt die Ortsbürgermeisterin von Priesitz/Sachau, Gabriele Fischer.
Warum es überall an der Elbe im Landkreis – mit Ausnahme von Elster – so glimpflich abgegangen ist, kann man in Pretzsch im Kleinen sehen. 2002 hatten wir bis Merschwitz Probleme, sagt der ehemalige Bauhof-Chef Reiche. Diesmal sind von den 5 km Problemzone nur noch 700 m am Schlosspark geblieben. Ganz ohne Schäden ging es allerdings auch hier nicht ab. Im Schloss, sagt Heimleiterin Sigrun Leine, habe man einen Kellerraum fluten müssen. Um Gegendruck zu erzeugen, in anderen Gebäuden sind Keller mit Sickerwasser zugelaufen. MZ


Montag, 10. Juni
Pegelstände Torgau 8,09 m. Wittenberg 6,44 m fallend
An allen Sekundar- und Grundschulen, an den Gymnasien, den Förderschulen für Lernbehinderte und an den Berufsschulen im Landkreis Wittenberg findet kein regulärer Schulbetrieb statt.

Stabilisierung Priesitzer Deich mit Hilfe von Bundeswehr-Hubschraubern Stabilisierung und Sicherung von Qualmstellen am Priesitzer Teich und Pretzscher Schlosspark
Einige Märkte im Landkreis offen. In Pretzsch war Karl-Heinz Kiesel in seinem Edeka-Markt bis 20.00 Uhr vor Ort. „Geöffnet haben wir nicht, aber wir stehen auf Abruf. Es gibt eine Klingel. MZ

Dienstag 11. Juni
Entspannung der Hochwassersituation
Alarmstufe 4 an der Elbe aufgehoben.
Eckhard Reiche von der Pretzscher Feuerwehr macht so seine Späße, während er am Schlossdeich zeigt, was Helfer geleistet haben. Nahezu auf der gesamten Länge reiht sich Quellkade an Quellkade. Tonnenweise sind hier Sandsäcke verbaut worden. Wer die irgendwann einmal wieder wegräumt?
Familie Hille aus Sachau ist erst einmal froh, dass ihr persönlicher Deich quer über den Hof gehalten hat. Brusthoch haben sie ihn mit Hilfe von Verwandten und Freunden von der Scheunenwand gezogen. Wir haben ja keinen Damm sagt Ronald Hille. 50 m weiter beginnt der erst und zieht nordwärts nach Pretzsch. Fischer Jörg Flemmig muß nach ein bisschen zittern. Denn während alle auf den sinkenden Pegel vor dem Priesitzer Deich schauen, muss er steigende Wasserstände dahinter fürchten. MZ

Selbst in Priesitz, wo noch gestern Abend Bundeswehr und Taucher im Einsatz waren, kann man laut Einsatzleitung von einer akuten Gefährdung nicht mehr sprechen. „Es sind vorsorgliche Arbeiten“, sagt Uwe Hackel von der Stadtverwaltung. Der Deich ist durchnässt, die Folien sollen helfen, den erwartet langen Scheitel besser zu überstehen. Dafür muß man inzwischen vermehrt hinter die Deiche gucken. „In Priesitz steigt das Grundwasser“, sagt Hackel. MZ Weitere Deichsicherung zwischen Sachau-Priesitz und Pretzsch. Bei der Deichverteidigung im Schlosspark hat eine historische Säule Schaden genommen. Das anstehende Wasser hinter dem Damm machte das Fundament der Säule, die einen vom Bildhauer Permoser (1720) hergestellten Blumenkorb trägt, nicht mehr tragfähig, so das die gesamte Säule mit dem Blumenkorb umfiel.


Mittwoch 12. Juni
Ordnungsamtleiter Klaus-Dieter Kluge Bad Schmiedeberg geht davon aus, dass die Säcke bis zu 3 Wochen nicht bewegt werden. Das muß erst einmal alles trocknen.

Donnerstag 13. Juni
Der Tag der offenen Tür findet statt. Gerade hat das Pretzscher Schloss das Hochwasser überstanden. Ganz ohne Schäden ist es nicht davongekommen, sagt Sigrun Leine. Dreimal so viele Sandsäcke wie 2002 sind hier verlegt worden, schätzt man in der Bad Schmiedeberger Stadtverwaltung. (2002 waren es 200000 Sandsäcke).
Sickerwasser hat nicht nur den Park, sondern auch den Keller der Schwimmhalle unter Wasser gesetzt. MZ
Das neue Sil in Pretzsch hat während der Flut seinen Dienst perfekt versehen. Seit 2011 schützt ein Sil die Schmiedeberger Straße, die auch 2002 vom zurückstauenden Stechelbach, überflutet worden war.
Es schläft sich besser, sagt die Anwohnerin der Schmiedeberger Straße Doris Müller. Dort stand das Wasser 2002 knapp unter dem Fenster. MZ

Sonnabend 5. Juni 16.00 Uhr
in der Nikolaus-Kirche Pretzsch Benefizkonzert für die von der Flut Geschädigte bei der Hochwasserkatastrophe 2013. Am Freitag fand das Konzert in der Stadtkirche in Bad Schmiedeberg statt. Mit Spenden in der Höhe von 1100 Euro haben die Benefizkonzerte in Bad Schmiedeberg und Pretzsch ein überragendes und ganz unerwartetes Ergebnis gebracht.



Donnerstag 20.Juni
An den vier Elbfähren der Region wurde gestern bei sinkenden Pegelständen intensiv gearbeitet, um den Betrieb bald wieder aufnehmen zu können.
In Pretzsch fehlen noch Bojen. Das Hauptseil wurde kontrolliert.

Mittwoch 26. Juni
Die Hinterlassenschaften des Hochwassers – insbesondere Sandsäcke in Priesitz/Sachau und am Pretzscher Schloss, - werden nach und nach beräumt. Wer Sand braucht, kann sich im Rathaus in Bad Schmiedeberg melden. Dass die Deichsanierung nach den gefährlichen Hochwasser-Tagen forciert wird, hofft der Bürgermeister Stefan Dammhayn. Die Planungen für die Schwachstelle am Pretzscher Schloss sind fertig, “Da könnte schnell begonnen werden“. Vor einiger Zeit wurden die ursprünglich für den Ausbau bei Pretzsch vorgesehenen Gelder zugunsten der Schwarzen Elster umgeleitet. Bei der zweiten Schwachstelle Priesitz/Sachau fehlen Pläne noch, mit denen sollte schnell begonnen werden. Dass es nach 2002 unterschiedliche Auffassungen über den Deichbau dort gab, räumt Dammhayn ein, und hofft, dass jetzt an einem Strang gezogen wird. MZ.
Informationen
Heidemagnet
Heidemagnet im Internet

Schwimmhalle
Link zur Webseite

Heidi Magazin
www.heidimagazin.de

Geschützte Bäume
Eiche an der Neumühle


Gemeine Rosskastanie am Golmer Weinberg